Im 1. Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, wovon 61,5 % aus erneuerbaren Energien stammen. Windkraft war mit einem Drittel der wichtigste Energieträger. Die Stromproduktion aus Kohle und Erdgas sank, während die Photovoltaik zulegte.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Dies entspricht einem Rückgang von 5,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz dieses allgemeinen Rückgangs stieg die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen um 9,1 % auf 135,2 Milliarden Kilowattstunden. Damit erreichten erneuerbare Energien einen Anteil von 61,5 % an der gesamten inländischen Stromproduktion. Dies ist der höchste Anteil, der jemals in einem ersten Halbjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018 verzeichnet wurde.
Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg im ersten Halbjahr 2024 um 11,9 % auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden. Dies war das Ergebnis eines außergewöhnlich windreichen Halbjahres. Mit einem Anteil von 33,3 % war die Windkraft der wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion. Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte zu: Sie stieg um 8,3 % auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden, was 13,9 % der Gesamtstrommenge entspricht. Der Anstieg der Stromproduktion aus Photovoltaik ist durch den Zubau neuer Anlagen zu erklären.
Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge ging im ersten Halbjahr 2024 um 26,4 % zurück. Mit einem Anteil von 20,9 % an der Gesamtstromerzeugung blieb Kohle jedoch der zweitwichtigste Energieträger. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Kohlestrom-Produktion von 62,5 auf 45,9 Milliarden Kilowattstunden. Dies war die geringste Menge an Kohlestrom, die in einem Halbjahr seit Beginn der Erhebung 2018 produziert wurde.
Die Stromproduktion aus Erdgas ging im ersten Halbjahr 2024 leicht um 1,8 % zurück und betrug 32,1 Milliarden Kilowattstunden. Mit einem Anteil von 14,6 % blieb Erdgas der drittwichtigste Energieträger. Aufgrund der Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke im April 2023 gab es im ersten Halbjahr 2024 keine Stromeinspeisung aus inländisch erzeugter Kernenergie mehr.
Die nach Deutschland importierte Strommenge stieg im ersten Halbjahr 2024 um 22,5 % auf 37,5 Milliarden Kilowattstunden. Gleichzeitig sank die aus Deutschland exportierte Strommenge um 15,2 % auf 27,7 Milliarden Kilowattstunden. Dies führte zu einem Importüberschuss von 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Die tatsächlich in Deutschland verfügbare und nachgefragte Strommenge blieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu unverändert.
In der Statistik werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland erfasst, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben verbraucht wird oder Strom, der durch Photovoltaik-Anlagen privater Haushalte erzeugt und im Haushalt verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss.
Die Zahlen des ersten Halbjahres 2024 zeigen deutlich, dass erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle in der deutschen Stromerzeugung spielen. Mit einem Anteil von über 60 % an der gesamten Stromproduktion sind sie nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, sondern auch ein Zeichen für die zunehmende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Die kontinuierliche Steigerung der Stromproduktion aus Windkraft und Photovoltaik zeigt, dass die Investitionen in erneuerbare Energien Früchte tragen.
Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Herausforderungen. Die Integration der erneuerbaren Energien in das Stromnetz erfordert erhebliche Investitionen in die Netzinfrastruktur. Zudem müssen Speichertechnologien weiterentwickelt werden, um die schwankende Stromproduktion aus Wind und Sonne auszugleichen. Gleichzeitig bieten die erneuerbaren Energien enorme Chancen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Förderung von Innovationen.
Die Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2024 zeigt, dass Deutschland auf einem guten Weg ist, die Ziele der Energiewende zu erreichen. Mit einem Anteil von über 60 % aus erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Herausforderungen, die mit der Integration der erneuerbaren Energien verbunden sind, bieten gleichzeitig auch Chancen für Innovation und Wachstum. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Stromerzeugung in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.