Im Jahr 2023 besaßen 26 % der landwirtschaftlichen Betriebe Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Erfahren Sie, welche Entwicklungen für 2024 erwartet werden und wie sich diese auf die Energiewirtschaft auswirken könnten.
Im Jahr 2023 besaßen 26 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Diese Zahl zeigt, wie stark sich die Landwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit entwickelt hat. Von den insgesamt 255.000 landwirtschaftlichen Betrieben verfügten 65.100 über solche Anlagen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 mitteilt.
Die überwiegende Mehrheit der Betriebe mit Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien setzt auf Photovoltaik. Von den 65.100 Betrieben nutzten 61.200, das sind 94 %, Photovoltaikanlagen. Diese Technologie hat sich als besonders attraktiv erwiesen, da sie relativ einfach zu installieren und zu warten ist. Zudem bietet sie eine zuverlässige Möglichkeit, Strom zu erzeugen, der entweder direkt im Betrieb genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden kann.
Obwohl Photovoltaik dominiert, gibt es auch andere Technologien, die in der Landwirtschaft zur Energieerzeugung genutzt werden. 15 % der Betriebe mit Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien setzen auf Biomasse. Das entspricht 9.500 Betrieben. Biomasse bietet den Vorteil, dass sie aus landwirtschaftlichen Abfällen und Nebenprodukten gewonnen werden kann, was die Kreislaufwirtschaft fördert.
Windkraft und Solarthermie spielen ebenfalls eine Rolle, wenn auch in kleinerem Umfang. 5 % der Betriebe (3.600) nutzen Windkraft, während 5 % (3.300) Solarthermie einsetzen. Wasserkraft ist mit 1 % (700 Betriebe) die am wenigsten genutzte Technologie, was vor allem an den geografischen und infrastrukturellen Voraussetzungen liegt, die für den Einsatz dieser Technologie erforderlich sind.
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist nur ein Aspekt der technologischen Entwicklung in der Landwirtschaft. Zwischen März 2022 und Februar 2023 setzten 91 % aller landwirtschaftlichen Betriebe Traktoren und andere Zugmaschinen ein, die sich in ihrem Alleinbesitz befanden. Insgesamt kamen rund 695.200 betriebseigene Maschinen zum Einsatz. Gut ein Drittel der Betriebe nutzte zudem Maschinen von Dritten, wie Lohnunternehmen oder im Rahmen von Nachbarschaftshilfen.
Interessant ist, dass etwa die Hälfte der Betriebe Mähdrescher und andere vollmechanisierte Erntemaschinen von Dritten einsetzte. Lediglich 17 % aller Betriebe griffen auf betriebseigene Mähdrescher zurück. Dies zeigt, dass Kooperation und gemeinschaftliche Nutzung von Maschinen in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen.
Ein weiterer wichtiger Trend ist der Einsatz von Präzisionstechnik. Knapp ein Fünftel (47.000; 18 %) aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland setzte im Jahr 2023 auf entsprechende Technologien. Diese ermöglichen eine bedarfsgerechte und variabel steuerbare Ausbringung von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln sowie Pflanz- oder Saatgut. Dadurch können sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile erzielt werden.
19.400 Betriebe verwendeten Maschinen zur reihenweisen Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, was ein verlustminderndes Verfahren darstellt. 14.500 Betriebe gaben an, über selbststeuernde, autonome Maschinen zu verfügen, die bei mehr als der Hälfte dieser Betriebe zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt wurden.
Auch in der Nutztierhaltung spielt Technologie eine wichtige Rolle. Von den 161.700 viehhaltenden Betrieben in Deutschland nutzte im Jahr 2023 beinahe jeder zweite (77.900; 48 %) eine spezielle maschinelle Unterstützung, insbesondere im Bereich der Fütterung. 56.100 dieser Betriebe verwendeten Mahl- und Mischgeräte zur Vorbereitung der Futtergabe, und 31.200 nutzten automatische Fütterungssysteme.
Technik zur automatischen Regulierung des Stallklimas kam bei 30.300 Betrieben (39 %) zum Einsatz. 28.300 Betriebe überwachten ihre Tierbestände mit technischen Mitteln wie Kameras, Ton oder Aktivitätsmessungen. Automatische Melksysteme (Melkroboter) wurden bei 8.800 Betrieben und damit bei 19 % der deutschlandweit 46.600 Milchviehbetriebe eingesetzt.
Die Nutzung erneuerbarer Energien in der Landwirtschaft wird auch im Jahr 2024 weiter zunehmen. Die steigenden Energiekosten und der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, werden mehr Betriebe dazu veranlassen, in entsprechende Technologien zu investieren. Photovoltaik wird weiterhin die führende Technologie bleiben, aber auch Biomasse, Windkraft und Solarthermie könnten an Bedeutung gewinnen.
Die Integration von erneuerbaren Energien in den landwirtschaftlichen Betrieb bietet zahlreiche Vorteile. Sie reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, senkt die Betriebskosten und trägt zur Erreichung der Klimaziele bei. Zudem kann die erzeugte Energie entweder direkt im Betrieb genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden, was zusätzliche Einnahmequellen schafft.
Die Daten aus dem Jahr 2023 zeigen, dass landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland zunehmend auf erneuerbare Energien setzen. Mit 26 % der Betriebe, die über entsprechende Anlagen verfügen, ist ein klarer Trend erkennbar. Photovoltaik dominiert dabei, aber auch andere Technologien wie Biomasse, Windkraft und Solarthermie spielen eine Rolle.
Die technologische Entwicklung in der Landwirtschaft geht jedoch weit über die Nutzung erneuerbarer Energien hinaus. Präzisionstechnik und maschinelle Unterstützung in der Nutztierhaltung sind weitere wichtige Trends, die zur Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit beitragen.
Für das Jahr 2024 ist zu erwarten, dass noch mehr landwirtschaftliche Betriebe auf erneuerbare Energien setzen werden. Dies wird nicht nur zur Reduzierung der Betriebskosten und zur Erreichung der Klimaziele beitragen, sondern auch neue Einkommensmöglichkeiten schaffen.