Der Artikel beleuchtet, wie die hohen Energie- und Lebenshaltungskosten viele Deutsche dazu zwingen, im Januar niedrigere Temperaturen in Kauf zu nehmen. Er bietet Einblicke in die aktuelle Situation und zeigt auf, wie Betroffene damit umgehen.
Die steigenden Heizkosten sind für viele Haushalte in Deutschland ein drängendes Problem. Eine aktuelle Umfrage des Clean-Energy-Tech-Unternehmens Aira zeigt, dass die Deutschen zunehmend bereit sind, auf alternative Heizlösungen wie Wärmepumpen umzusteigen. Angesichts der Tatsache, dass Wärmepumpen die Energiekosten um bis zu 40 % und die Kohlenstoffemissionen um mindestens 75 % senken können, erscheint dieser Trend als eine logische Reaktion auf die finanziellen und ökologischen Herausforderungen der Zeit.
Die kalte Jahreszeit stellt viele vor die Wahl: frieren oder finanziell leiden. 54 % der Deutschen haben sich entschieden oder ziehen es in Betracht, ihre Heizung im Januar herunterzuregeln. Bemerkenswerterweise sind sogar 2,1 Millionen Menschen bereit, ihre Heizung komplett auszuschalten. Dies verdeutlicht den wachsenden finanziellen Druck, unter dem deutsche Haushalte stehen, und unterstreicht die Dringlichkeit, nach kosteneffizienten Heizmethoden zu suchen.
Die hohen Energiepreise zwingen viele dazu, ihre Ausgaben zu überdenken. Fast drei Viertel der Befragten gaben an, dass die steigenden Heizkosten der Hauptgrund für ein sparsameres Heizverhalten sind. Mehr als ein Viertel der Deutschen erwarten diesen Winter Tiefsttemperaturen in ihren Wohnungen, weil sie planen, weniger zu heizen. Um die Heizkosten zu decken, wollen 20 % der Bürger weniger für Lebensmittel ausgeben, während 37 % Einsparungen bei Kleidung und 35 % Kürzungen bei Freizeitaktivitäten vornehmen.
Die Entscheidung, weniger zu heizen, hat nicht nur finanzielle, sondern auch gesundheitliche Konsequenzen. 58 % der Befragten befürchten, dass niedrigere Raumtemperaturen ihre körperliche Gesundheit verschlechtern könnten. Dies zeigt, dass die steigenden Heizkosten nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigen.
Um dennoch warm zu bleiben, greifen die Deutschen zu kreativen Lösungen. Beliebte Methoden, um die Heizung nicht höher drehen zu müssen, sind das Tragen eines zusätzlichen Paars Socken, Hausschuhe oder Thermowäsche. Einige gehen sogar so weit, Mützen oder Mäntel in den eigenen vier Wänden zu tragen. Dies verdeutlicht, wie ernst die Situation ist und wie sehr die Menschen bereit sind, sich anzupassen, um ihre Heizkosten zu senken.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass 10 % der Deutschen überlegen, im Jahr 2024 eine Wärmepumpe anzuschaffen. In skandinavischen Ländern wie Schweden sind Wärmepumpen bereits weit verbreitet und bewähren sich auch bei strengen Wintern. Die Technologie bietet eine zuverlässige und saubere Energiequelle und kann dazu beitragen, die Heizkosten und CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren.
Martin Lewerth, CEO der Aira Group, betont, dass die Elektrifizierung des Heizens in Privathaushalten ein Schlüssel zur Lösung der aktuellen Herausforderungen ist. Wärmepumpen könnten vielen Menschen zugänglich gemacht werden und eine kosteneffiziente sowie umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen bieten. Die Umstellung von Gas- oder Ölheizungen auf Wärmepumpen könnte deutschen Familien helfen, ihre Heizkosten und Emissionen drastisch zu reduzieren.
Die Studie, durchgeführt von Mortar Research im Auftrag von Aira, basiert auf Antworten von 8.068 Teilnehmenden aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter über 2000 aus Deutschland. Die Umfrage fand zwischen dem 13. und 20. Dezember 2023 statt und ist repräsentativ für die Bevölkerung in Bezug auf Geschlecht, Alter und Region.