Die Energieversorger-Studie

Deutsche Umwelthilfe kritisiert LNG-Terminals: Geringe Auslastung und fragwürdige Relevanz

Die LNG-Terminals Deutschland stehen erneut im Fokus der Kritik. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Zahlen für das Jahr 2024 ausgewertet und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Mit einem Anteil von lediglich 8 Prozent an den gesamten Gasimporten bleibt der Beitrag der Terminals zur deutschen Gasversorgung marginal. Trotz der politischen und finanziellen Anstrengungen, die in den Ausbau der Infrastruktur geflossen sind, stagniert die Nutzung auf dem Niveau des Vorjahres. Besonders auffällig ist die schlechte Auslastung einzelner Terminals, wie etwa des Standorts auf Rügen.

Stagnation bei LNG-Importen: Zahlen sprechen eine klare Sprache

Im Jahr 2024 wurden über die LNG-Terminals Deutschland insgesamt 6,9 Milliarden Kubikmeter Gas importiert. Diese Menge entspricht exakt dem Vorjahreswert und zeigt, dass die Terminals keine signifikante Steigerung der Gasversorgung bewirken konnten. Laut der DUH ist dies ein klares Indiz dafür, dass die Anlagen ihre Rolle als „Versorgungsgaranten“ nicht erfüllen. Die hohe Speicherfüllung in Deutschland und die sinkende Nachfrage nach Gas durch die Energiewende verstärken diesen Eindruck. Die Frage, ob der Ausbau der LNG-Infrastruktur überhaupt noch sinnvoll ist, wird immer lauter gestellt.

LNG-Terminals Deutschland: Abhängigkeit von Fracking-Gas aus den USA

Ein weiterer Kritikpunkt der DUH betrifft die Herkunft des importierten Flüssigerdgases. 86 Prozent der Lieferungen stammen aus den USA, wo das Gas überwiegend durch Fracking gewonnen wird. Diese Methode ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch klimapolitisch umstritten. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont: „Die LNG-Terminals sind uns als Rettung der deutschen Gasversorgung verkauft worden. Der Blick auf das vergangene Jahr entlarvt dies als Irrtum.“ Die Abhängigkeit von US-Fracking-Gas sei nicht nur ökologisch, sondern auch geopolitisch problematisch.

Schlechte Auslastung: Terminal auf Rügen als Negativbeispiel

Besonders schlecht schneidet das LNG-Terminal auf Rügen ab. Seit seiner Inbetriebnahme war es durchschnittlich nur zu 8 Prozent ausgelastet. In einigen Phasen gab es sogar keine nennenswerte Einspeisung. Auch die anderen Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel konnten ihre Kapazitäten nicht voll ausschöpfen. Während Wilhelmshaven eine Auslastung von 64 Prozent erreichte, blieb Brunsbüttel mit 49 Prozent nahezu konstant. Diese Zahlen werfen die Frage auf, ob die Investitionen in die LNG-Terminals Deutschland wirtschaftlich gerechtfertigt sind.

Stillstand statt „Deutschlandgeschwindigkeit“ beim LNG-Ausbau

Der Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland kommt ebenfalls nicht voran. Geplante Projekte wie das Terminalschiff in Stade oder das zweite Terminalschiff in Wilhelmshaven konnten 2024 nicht wie vorgesehen in Betrieb genommen werden. Die Betreiber verschieben die Fertigstellung auf das erste Quartal 2025. Constantin Zerger von der DUH kommentiert: „Deutschlandgeschwindigkeit war gestern, Stillstand ist die neue Devise beim LNG-Ausbau.“ Die schleppende Entwicklung unterstreicht die Zweifel an der langfristigen Relevanz der Terminals.

Wirtschaftliche und ökologische Kritik an LNG-Terminals Deutschland

Die DUH sieht in den LNG-Terminals nicht nur eine klimapolitische, sondern auch eine wirtschaftliche Fehlentscheidung. Besonders das Terminal auf Rügen wird als „Investitionsruine“ bezeichnet. Zerger fordert: „Dieses Projekt sollte aus wirtschaftlichen Gründen mangels Nachfrage so schnell wie möglich rückabgewickelt werden.“ Neben der schlechten Auslastung sorgen auch lokale Proteste und Umweltschäden für zusätzlichen Druck. Die Frage, ob weitere Terminals überhaupt noch benötigt werden, wird immer drängender.

Sinkender Gasbedarf durch Energiewende

Ein zentraler Punkt in der Debatte ist der sinkende Gasbedarf in Deutschland. Mit dem Fortschreiten der Energiewende wird der Verbrauch fossiler Energieträger weiter zurückgehen. Die DUH argumentiert, dass der Ausbau der LNG-Terminals Deutschland in diesem Kontext nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv sei. Statt in fossile Infrastruktur zu investieren, sollten die Mittel in erneuerbare Energien und Energieeffizienz fließen. Die aktuellen Zahlen untermauern diese Forderung.

Fazit: LNG-Terminals Deutschland auf dem Prüfstand

Die Bilanz der LNG-Importe 2024 fällt ernüchternd aus. Die geringe Auslastung der Terminals, die Abhängigkeit von Fracking-Gas und der sinkende Gasbedarf stellen die Sinnhaftigkeit der Infrastruktur infrage. Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher ein Umdenken in der deutschen Energiepolitik. Ob die LNG-Terminals Deutschland langfristig eine Rolle spielen werden, bleibt angesichts der aktuellen Entwicklungen fraglich.

Die LNG-Terminals in Deutschland stehen immer wieder im Fokus der Diskussion um die Energieversorgung. Die Deutsche Umwelthilfe hat die Auslastung und Relevanz dieser Terminals für 2024 bewertet. Dabei wird deutlich, dass die Bedeutung der LNG-Importe für die deutsche Erdgasversorgung geringer ausfällt als erwartet. Dies wirft Fragen zur Zukunftsfähigkeit der Terminals auf und zeigt, wie wichtig es ist, alternative Energiequellen zu fördern. Ein Beispiel für innovative Ansätze bietet American Gas Partners, die den LNG-Markt neu denken und Impulse für eine nachhaltigere Nutzung setzen.

Die geringe Auslastung der LNG-Terminals in Deutschland könnte auch auf die steigende Bedeutung erneuerbarer Energien zurückzuführen sein. Immer mehr Länder und Unternehmen setzen auf nachhaltige Energiequellen, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Ein Blick auf die aktuelle Entwicklung zeigt, dass im dritten Quartal 2024 bereits 63,4 % der Stromerzeugung in Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel zur Stromerzeugung erneuerbar.

Die Diskussion um die LNG-Terminals zeigt auch, wie wichtig eine strategische Planung für die Energiezukunft ist. Neben LNG spielen andere Technologien und Konzepte eine zentrale Rolle. So wird beispielsweise der Bau von Batteriespeichern vorangetrieben, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Schwankungen im Netz auszugleichen. Ein aktuelles Projekt ist der Bau eines Batteriespeichers in Niedersachsen, über den Sie in unserem Artikel zu Aquila Clean Energy Batteriespeicher mehr erfahren können.